Weitere Protestschreiben Wurms an die NS-Spitze


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 2tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

Der württembergische Landesbischof Theophil Wurm machte am 20. Dezember 1943 erneut eine briefliche Eingabe, diesmal beim Chef der Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers.


Sein Schreiben richtete sich gegen die Ausgrenzung der Mischlinge. Sie gehörten zumeist der evangelischen Kirche an und würden vom Volksganzen abgesondert. Zudem sprach er erneut die Judenverfolgung an: Diese Politik sei ein schweres und für das deutsche Volk verhängnisvolles Unrecht und präzisierte, dass das Töten ohne Kriegsnotwendigkeit und ohne Urteilsspruch … auch dann dem Gebot Gottes [widerspreche], wenn es von der Obrigkeit angeordnet wird.


Dieses und weitere Schreiben veranlassten Lammers schließlich, dem Landesbischof weitere Eingaben ultimativ zu untersagen. In seinem Schreiben an Wurm vom März 1944 heißt es: Ich verwarne Sie hiermit nachdrücklich und ersuche Sie, sich in Zukunft auf das peinlichste in den durch Ihren Beruf gezogenen Grenzen zu halten und Ausführungen zu Fragen der allgemeinen Politik zu unterlassen. Ich rate Ihnen ferner dringend, sich in Ihrem persönlichen und beruflichen Verhalten die größte Zurückhaltung aufzuerlegen (Hermle/Thierfelder, Herausgefordert, S. 585).


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D1/109.

Verwandte Inhalte